Erinnert Ihr Euch an meine Vorsätze für 2018? Einer meiner Vorsätze war das Ziel ein paar Pfunde zu verlieren mit Hilfe von Sport und Ernährung. Nichts ist mir in den letzten beiden Monaten so schwergefallen, wie kontinuierlich an diesem Ziel zu arbeiten. Regelmäßig Sport habe ich einigermaßen hinbekommen bisher. Aber bei der Ernährung schwankte es in den letzten Wochen zwischen Ben & Jerries 500ml Eisbecher und gesundem Quinoa Salat. Die vielen Events mit leckerem Essen bringen die Routine natürlich auch noch mal kräftig ins Schwanken.
Um meiner Ernährung einen Neustart zu gewähren, habe ich mich für 6 Tage Heilfasten entschieden. Eine Freundin hat mir dazu ein Paar „Grundregeln“ aus einem Buch abfotografiert.
Was ich an den Tagen zu mir genommen habe, wie viel ich gewogen habe und wie es mir vor allem während der Zeit erging, verrate ich Euch natürlich:
Vorbereitungstag
Gestartet wird mit einem Vorbereitungstag, an dem nur leichte Kost gegessen wird. Mein Ausgangsgewicht lag an diesem Morgen bei 57,8 kg.
Morgens gab es einen Smoothie mit Banane, Saft von 2 Orangen, Blaubeeren, 1 Hand voll Spinat und viel Wasser. Zum Mittagessen habe ich mir Gemüse in der Pfanne leicht angebraten. (Aubergine, Pilze, Paprika, Mais, Koriander). Danach gab es noch eine kleine Portion Joghurt mit Leinsamen, auf Empfehlung hin des Ratgebers. Nachmittags als Snack eine Birne und abends Knäckebrot mit Aufstrich, ein Apfel und Gummibärchen. Die Gummibärchen gehören natürlich nicht zum optimalen Vorbereitungstag dazu. Mich überkam nur der Heißhunger bei dem Gedanken, die nächsten 6 Tage nichts mehr Essen zu dürfen.
Einmal Abführen, bitte …
Mit Tag 1 des Heilfastens kam dann auch der unangenehmste Teil: die Darmentleerung mit Glaubersalz. Glaubersalz ist ein Abführmittel und wird beim Heilfasten eingesetzt, damit der Darm auch komplett entleert und gereinigt wird. Das Glaubersalz wird je nach Körpergewicht dosiert und dann mit 500 ml Wasser aufgelöst. Da es unfassbar ekelhaft schmeckt, empfehle ich Euch den frisch gepressten Saft einer Zitrone dazuzugeben. Ich war über den Tipp super froh, da ich wirklich Schwierigkeiten hatte einen halben Liter davon runter zu bekommen.
An dem ersten Tag solltet Ihr unbedingt zu Hause sein und Euch nichts vornehmen. Wirkt das Glaubersalz, geht der regelmäßige Gang zur Toilette los. So lange, bis Euer Darm komplett leer ist.
Nicht ganz angenehm kann ich Euch sagen. Ich möchte hier auch kein Blatt vor den Mund nehmen: das fühlt sich an, als würde man aus dem Po pieseln.
Ernährung während dem Heilfasten
Nun ja, auf eine richtige Ernährung wird beim Heilfasten verzichtet, aber dennoch ist es wichtig, den Körper mit dem nötigsten zu versorgen. Das heißt vor allem sehr viel trinken! Tagsüber habe ich sehr viel Wasser und Kräutertee getrunken. Mittags gab es dann eine Schale Gemüsebrühe und abends habe ich mir einen sehr stark verdünnten Obst- und Gemüsesaft gegönnt. Ganz so einheitlich lief das aber nicht über die 6 Tage hinweg. Nach 4 Tagen konnte ich die Gemüsebrühe nicht mehr sehen und hab sie weggelassen.
Hunger, Pipi, kalt
An den ersten Tagen war mir morgens extrem schwindlig und ich habe mich so schwach gefühlt, dass ich selbst beim Öffnen der Jalousien zu wenig Kraft hatte. Nach einer kleinen Recherche über Google, bin ich auf den Tipp gestoßen einen frisch gepressten Orangensaft zu trinken – natürlich stark verdünnt mit Wasser. Also gab es bei mir täglich morgens eine frisch gepresste Orange neben viel Wasser und Tee.
6 Tage ohne Essen ist als Food Blogger natürlich besonders schwer. Schnell habe ich gemerkt, dass ich weder auf Instagram, Facebook, noch Pinterest mich aufhalten kann ohne über leckere Bilder zu stoßen, bei denen ich beinahe das Handy voll sabbere vor lauter Hunger, bzw. eher Appetit. Als sich Stefan am 2. Tag meines Heilfastens einen Wrap mit Käse überbacken hat, wäre ich Ihm beinahe an die Gurgel gegangen. Ich war beinahe bereit für einen Wrap zu morden!
Am dritten Tag habe ich mich in der Kantine zum Essen verabredet und brav meine Brühe gelöffelt. Das viel mir schon etwas leichter. Ab Tag 4 war es mir relativ egal, wenn um mich herum gegessen wurde oder Essensgerüche um mich herum verströmt wurden.
Nebeneffekt vom ständigen Trinken: man rennt ständig auf Toilette.
Wie bereits geschrieben, heißt es „Hunger, Pipi, kalt“. Besser kann man es einfach nicht beschreiben, denn mir war wirklich ständig kalt. Wärmflasche und Wolldecke waren meine besten Begleiter. Ohne dicken Schal und Tee „to go“ habe ich nicht das Haus verlassen.
Sport während dem Heilfasten
An den ersten beiden Tagen war ich froh, wenn ich aus dem Bett steigen konnte und ein Spaziergang war bereits extrem erschöpfend. Das wurde von Tag zu Tag besser. Tatsächlich habe ich an Tag 4, 5 und 6 mich sogar ins Fitnessstudio gewagt und jeweils 30 Minuten mich auf dem Crosstrainer ausgepowert. Nichtsdestotrotz ist man während der Zeit einfach schwächer. Nach den 30 Minuten Cardio war ich wirklich extrem fertig, ich musste zwischendurch sogar eine Trinkpause machen.
Gewicht
Ich war mir von Anfang an bewusst, dass ich einiges an Gewicht in der Zeit verlieren werde und auch einen Teil davon wieder drauf bekomme nach dem Fasten. Das ist natürlich ganz klar, da ja der Darm auch während der Zeit komplett leer ist.
- Vorbereitungstag: 57,8
- Tag 1: 57,5 kg
- Tag 2: 57,1 kg
- Tag 3: 56,6 kg
- Tag 4: 55,9 kg
- Tag 5: 55,9 kg
- Tag 6: 55,1 kg
- Tag 7: 54,5 kg
So geht’s weiter
Ich bin mit dem Ergebnis wirklich zufrieden und mein Gewicht pendelt sich momentan bei 56,3 kg ein. Immerhin 1,5 kg weniger als zu Anfang.
Am ersten Tag nach dem Heilfasten hatte ich zwar Hunger auf ALLES, habe aber einen sanften Einstieg gewählt mit Smoothies, Suppe und Ofengemüse.
Inzwischen esse ich wieder relativ normal und achte zurzeit etwas auf meine Kalorienzufuhr, um mir nicht wieder alles anzufuttern.
9 Kommentare
Ina Apple
März 26, 2018 um 8:06 pmLiebe Nina,
respekt dafür, dass du die 6 Tage so konsequent durchgezogen hast! Finde es super, dass du über das Heilfasten hier so ungeschönt berichtest. Für mich persönlich wäre es glaube ich nichts, das Glaubersalz klingt furchtbar. Aber so ne Saftkur würde ich mich durchaus nochmal gönnen – irgendwann! 😉
Nina Strasser
März 28, 2018 um 8:49 pmLiebe Ina,
der Auftakt mit dem Glaubersalz ist wirklich furchtbar. Ich denke ne Saftkur oder Smoothiekur ist da eine gute Alternative, die nicht ganz so viel Energie abverlangt.. 😉
LG,
Nina
Sandra Kunstwadl
März 26, 2018 um 9:35 pmLiebe Nina,
ich hab auch schon einige Heilfastenkuren hinter mir. Was mir persönlich gegen den Appetit und das Hungergefühl geholfen hat, sind regelmäßige Einläufe zusätzlich zum Glaubern. Es macht keinen Spaß, aber es hilft sehr!
Liebe Grüße und danke, dass du deine Erfahrungen mit uns teilst!
LG Sandra
Nina Strasser
März 28, 2018 um 8:50 pmLiebe Sandra,
Das ist ja interessant. Hätte vielleicht in den ersten drei Tagen geholfen. Merke ich mir auf jeden Fall fürs nächste mal. Auch wenn das nächste Mal nicht in naher Zukunft liegt. :p
Liebe Grüße,
Nina
Mein 2018 - Jahresrückblick in Bildern | ninastrada
Januar 1, 2019 um 10:07 pm[…] 6 Tage Heilfasten durchgezogen und erfolgreich entgiftet. Mehr über meine Erfahrung mit Heilfasten gibt’s hier. […]
Norbert Fricke
Juli 31, 2019 um 1:55 amHallo,
Seit 2012 faste ich regelmäßig mehrmals im Jahr.
Ich kann deshalb nur jeden Fastenanfänger empfehlen sich vorab gründlich zu informieren. Sonst kann der Schuss nach hinten losgehen.
Wenn man es richtig macht
ist es auch eine tolle Sache.
Fasten ist nicht hungern. Und hungern nicht fasten.
Regelmäßige Einläufe sind dabei aber unerlässlich. Glaubersalz brauche ich inzwischen gar nicht mehr.
Es gibt sehr gute Literatur darüber. Die z. B. Wie neugeborenen durch fasten..
LG Norbert
Nina Teubner
Juli 31, 2019 um 10:14 amHallo Norbert,
Respekt, dass du das schon so lange machst. Ein wirklich spannendes Thema.
LG,
Nina
Elodie
Juni 4, 2020 um 10:18 pmLiebe Nina,
Vielen Dank für die Weitergabe deiner Erfahrung und herzlichen Glückwunsch, dass du bis zum Ende durchgehalten hast.
Noch viel Gesundheit und Erfolg für dich,
LG,
Elodie
Nina Teubner
Juni 5, 2020 um 9:46 amHallo Elodie,
Lange ist es her, aber Danke. 🙂
LG,
Nina